Dieses Konzept wurde bereits im Jahr 2003 begonnen, da wir zu diesem Zeitpunkt für ein Jahr eine Sprachförderkraft durch die Bezirksregierung genehmigt bekommen hatten. Danach endete diese Maßnahme-einige Jahre gab es externe Kräfte, die Sprachförderung übernahmen. Dies änderte sich im Jahr 2011. Das Bundesministerium rief das Bundesprogramm „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“ ins Leben. Wir bewarben uns und bekamen den Zuschlag. Im Jahr 2016 endete die Maßnahme und wir bewarben uns auf das Nachfolgerprojekt „Sprach-Kitas“, erhielten eine Zusage und arbeiten somit über 11 Jahre aktiv in der Sprachförderung. Eine zusätzliche Fachkraft ist eigens hierfür eingestellt worden und begleitet, unterstützt und bereichert seitdem unseren Alltag in der Kindertagesstätte.

Unsere Einrichtung umfasst 6 Gruppen : 2 Regelgruppen, 1 Ganztagsgruppe, 1 Integrationsgruppe, zwei Krippengruppen.
Insgesamt 122 Kinder können in unserer Einrichtung gebildet und betreut werden.

Sprachliche Bildung & Förderung in unseren Einrichtungen:

Sprachliche Bildung richtet sich an alle Kinder, mit dem Ziel, sie miteinander in Kontakt zu bringen und so dem Bedarf an sprachlicher Förderung bei deutschen Kindern und Kindern mit anderer Herkunft nachzukommen.

Sie ist ein integrierendes Element und fördert damit die Kooperation zwischen den Kulturen.

Sprachliche Bildung, aber auch sprachliche Förderung setzt an der Individualität des Kindes an und führt zu differenzierter Förderung.

Unsere Einrichtung orientiert sich bei der Durchführung des Sprachkonzeptes an den Kindern und deren familiären Hintergründen.

Eine gut entwickelte Familiensprache ist wichtig für den Erwerb der Zweitsprache. Familien werden über diese Tatsache informiert.

Sprachliche Bildung findet im Alltag der Einrichtung statt. Dies bedeutet, alle Situationen aufzugreifen, die Kinder motivieren ihre Sprachkenntnisse voranzutreiben. Der Alltag muss sprachanregend gestaltet werden. Zum einen durch die pädagogischen Fachkräfte, die sich der Bedeutung der Sprache und ihrer Verantwortung als Sprachvorbild bewusst sind. Zum anderen durch eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien (Bücher, Spiele,…).

Der Bindungs- und Beziehungsaspekt erhält in der Sprachentwicklung eine zentrale Bedeutung und findet seine Umsetzung in einer liebevollen, an den Bedürfnissen von Kindern orientierten pädagogischen Arbeit und einer anregenden Umgebung, in der Kinder und Erwachsene in konstruktiver und sicherer Verbindung gemeinsam lernen.

Sprachbildung &Sprachförderung und das Wissen über Sprachentwicklung betrifft alle pädagogischen Fachkräfte unserer Einrichtung.

Mehrsprachigkeit

Sprachbildung & Sprachförderung ist Bestandteil interkultureller Bildung und findet auf der Grundlage eines wertschätzenden Umgangs mit Mehrsprachigkeit von Kindern statt.

Unsere Kinder empfinden es als selbstverständlich, dass jemand eine andere Sprache spricht.

Die Erziehung zu kultureller Aufgeschlossenheit wird in unserer Einrichtung als wichtiges Erziehungsziel verstanden. Wertschätzung der Familiensprache und Kultur ist wichtig für das Selbstbewusstsein und Selbstbild eines Kindes.

Ebenso ist sprachliche Bildung Bestandteil ganzheitlicher Förderung und darf nicht isoliert betrachtet werden. Das Lernen der deutschen Sprache findet im natürlichen Zweitspracherwerb statt, durch Beobachten, Ausprobieren, Forschen, Experimentieren, Erleben. Kinder lernen sich und ihre Umwelt in Spiel- und Handlungssituationen mit allen Sinnen kennen.

Da wir zertifizierte Bewegungskindertagesstätte sind, spielt die Bewegung eine wesentliche Rolle in unserem Alltag und ist äußerst förderlich für den Erwerb von Sprache.

Eltern-Familienarbeit:

Die Eltern werden in die pädagogische Arbeit der Einrichtung einbezogen. Sie werden ausführlich und kontinuierlich über die inhaltliche, sprachkonzeptionelle Arbeit informiert und gebeten, sich mit ihren Möglichkeiten in die Bildungsprozesse ihrer Kinder einzubringen.

Die Familien werden auf den hohen Stellenwert der Familiensprache hingewiesen und gebeten, sie durch häusliche Aktivitäten, wie Gespräche, Spiele, Vorlesen… Beratung/ Gespräche mit Familien, die Tranzparenz der pädagogischen Arbeit im Kita Alltag (mit Unterstützung digitaler Medien) und das Bereitstellen von Infomaterial sind hier unterstützende Werkzeuge.

Eltern werden als Kooperationspartner verstanden, um eine gute Sprachentwicklung zu gewährleisten.

Familienarbeit hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Wir sind in ständigem Kontakt mit Eltern, um gemeinsam die Entwicklung der Kinder und somit auch die Sprachentwicklung zu verfolgen und zu unterstützen.

Digitalisierung:

Digitalisierung ist Bestandteil unseres Bildungsauftrages und findet in vielfältiger Form statt. Die pädagogischen Fachkräfte sind hier Ansprechpersonen für Familien. Es benötigt Erwachsene (Eltern und päd. Fachkräfte) als kompetente Begleiter in einer sich immer mehr digitalisierenden Welt.

Wir nutzen digitale Medien u.a. für

  • Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren
  • Reflexion der eigenen Arbeit
  • Eingewöhnungs- und Entwicklungsgespräche
  • Videografie
  • Einbeziehung in den pädagogischen Alltag >Filme mit den Kindern, Bildbetrachtungen, Beebots, Tonies, Tablets, etc
  • Fotos/Filme über die Homepage oder im Eingangsbereich, soziale Medien, Kita App.

Dies setzt einen kompetenten Umgang mit den Medien voraus:

Wir möchten Kindern und Familien einen reflektierten und verantwortlichen Umgang mit digitalen Medien näherbringen-erreichen, dass ein Gespür dafür entwickelt wird, nicht nur Medien zu konsumieren, sondern sich gestalterisch mit ihnen auseinanderzusetzen.

Medien können kreative und pädagogische Unterstützer sein und sollten bewusst in den pädagogischen Alltag einfließen. Sie sind ein Beitrag zur Chancengleichheit und gehören zu den Grund- und Schlüsselkompetenzen der heutigen Zeit.

„Das Medienkompetente Kind wird selbstbestimmter, gesünder und maßvoller in seiner Mediennutzung und besser vor den Risiken der digitalen Welt geschützt“

  • Servicestelle Sprachkita-
Sprachbildung & Sprachförderung konkret:

Für jedes zu fördernde Kind wird eine Sprachstandsermittlung, mit Hilfe von Beobachtungsbögen, Portfolio und Video-Sequenzen, durchgeführt. So kann herausgefunden werden, welcher Förderbedarf für das einzelne Kind vorliegt und welche Sprachanregungen benötigt werden.

Die Individualität eines jeden Kindes steht bei allen Angeboten und Maßnahmen im Vordergrund.

Besondere Beachtung in unserer sprachpädagogischen Arbeit finden Alltagssituationen, in denen sich viele Kinder nicht mitteilen können. Hierbei werden sie von den pädagogischen Fachkräften begleitet und unterstützt.

Für den sicheren und flexiblen Gebrauch von Sprache ist es überwiegend nötig, dass Kinder über gegenständlich-praktisches Handeln zum Sprechen angeregt werden. Später wird Sprache dann auch ohne direkten Handlungszusammenhang eingesetzt.

Durch digitale Medien wird kreatives & räumliches Denken und soziale Kompetenzen gefördert. Über allem steht: Gestalten statt konsumieren!

Für die Arbeit im Team ist ein Fundus an Materialien und Medien zur Sprachförderung vorhanden. Ebenfalls wird in den Dienstbesprechungen abgeklärt, welche Materialien wann zum Einsatz gelangen, um eine Verwirrung der Kinder zu vermeiden. Wichtig ist eine ständige Wiederholung. Das Kind muss einen Begriff in vielen Situationen erleben, um ihn frei anwenden zu können.

Der gesamte Kindertagesstätten Alltag muss ständig auf seinen sprachanregenden Gehalt geprüft werden.

 

Differenzierte Projektarbeit mit Fokus auf Sprachbildung &Sprachförderung

Für diejenigen Kinder, die ein höheres Maß an Förderung brauchen, wird diese Arbeit in den Kindergartenalltag integriert. Die Angebote orientieren sich an den Inhalten im Alltagsgeschehen, damit sich Begriffe und Satzmuster verfestigen können.

Die Fachkraft nutzt Beobachtungsbögen, Analysemethoden, Gespräche mit Kindern, digitale Medien und eine regelmäßige Reflexion zur Überprüfung der Sprachstände.

 

Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte:

Sprachförderung erfordert von Seiten der pädagogischen Fachkräfte ein fundiertes Wissen über den Spracherwerb als einen Teilaspekt entwicklungspsychologischer Abläufe.

Das Fachpersonal wurde in Kompaktkursen für den Erwerb von Grundwissen und methodischer Kompetenz ausgebildet, die u.a. durch das Diakonische Werk, die Volkshochschule oder andere Anbieter angeboten wurden und werden.

Die zusätzliche Fachkraft nimmt regelmäßig an weiteren Fortbildungen teil.

Das gesamte Team wird in Form von Studientagen weitergebildet oder nimmt an Fortbildungen für Fachkräfte teil. Teilweise werden diese durch die Fachkraft Sprache durchgeführt.

Zusammenarbeit mit der Grundschule

Die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Grundschule ist sehr intensiv. Wir haben gemeinsam am Modellprojekt „Brückenjahr Kindergarten- Grundschule“ teilgenommen und unsere gemeinsame Arbeit darüber hinaus vertieft.

Gemeinsame Aktionen, wie Bewegungstage und Projekte, stundenweise Teilnahme unserer Kinder am Unterricht, gegenseitige Einladungen zu Veranstaltungen lassen den Übergang für die Kinder in die Schule fließend werden.

Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte informieren sich gegenseitig über die methodische Umsetzung von Sprachförderung ,um eine bestmögliche Förderung aller Kinder zu erreichen.

Zwischen den Fachkräften Kita und Schule herrscht ein reger Austausch über die Angebote & Entwicklung der Kinder.

Evaluation der sprachpädagogischen Arbeit

Bereits im Vorgängermodell- der „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“ fand eine regelmäßige Überprüfung des „Ist-Standes“ der Sprachförderung im Team und mit dem Träger statt.

In dem neuen Projekt des Bundesministeriums „Sprach-Kita“, gibt es eine zusätzliche Fachberatung, die sowohl die Fachkräfte, aber auch die Kita-Leitungen, schult. In sogenannten Tandems finden regelmäßige Treffen und Fortbildungen statt. Auch der regelmäßige Besuch und die Beratung jeder einzelnen Kita, mit ihren individuellen Bedürfnissen, ist ein fester Bestandteil der Konzeption „Sprach-Kita“.